Eine musikalische Tanzperformance | 11.08 -14.08.2022
Requiem | Mangongkal Holi
Requiem | Mangongkal Holi; Bildquelle: rubarb dance & art / Foto: Carlos Collado
(InMaOn / JH) Im Zentrum der musikalischen Tanzperformance »Requiem | Mangongkal Holi« steht die Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Trauer auf der einen und Geburt und Leben auf der anderen Seite. Nach der Premiere im September 2021 gibt es jetzt die Wiederaufführung an vier Abenden – 11.08 bis 14.08. 2022 –, präsentiert im DOCK 11 in Berlin Prenzlauer Berg.
Entstanden ist das Projekt auf Initiative des Tänzers und Choreografen Ruben Reniers, einem gebürtigen Indonesier, der in den Niederlanden aufgewachsen ist. Ausgehend vom Aufeinandertreffen zweier sehr persönlicher Ereignisse, dem Tod seines Vaters und der Geburt seiner Tochter, rücken für Ruben Reniers Phänomene rund um das Sterben in den Mittelpunkt seiner aktuellen künstlerischen Arbeit. Ihn beschäftigen indonesische ebenso wie europäische Begräbnisrituale, im Besonderen, die unterschiedlichen zeremoniellen Aspekte im Umgang der Lebenden mit ihren Toten, die sich in Tänzen, Schritten, Berührungen und Stimmen der Trauernden manifestieren.
Für die Inszenierung hat er Elemente aus dem traditionellen indonesischen Totentanz isoliert, abstrahiert und versucht, eine Verschmelzung mit Formen der zeitgenössischen europäischen Choreographie zu erreichen. Die Integration dieser interkulturellen Dimension ermöglichte eine tiefere künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Leben und Tod. Gemeinsam mit einem internationalen Team aus Tänzer:innen, Musiker:innen und anderen Kreativen, nähert sich Reniers dem Thema – persönlich, emotional, konzeptionell, physisch. Es entwickelte sich eine auf verschiedenen Medien basierende, eng verwobene Performance.
Eine besondere Medien-Komponente von »Mangongkal Holi« widmet sich der Kunstform des Figuren-/ Schattentheaters. Jedoch wird hier nicht einfach die jahrhundertealte indonesische Tradition reproduziert, sondern Elemente daraus mit eigenen Stilformen und dem modernen europäischen Schatten- und Papiertheater kombiniert. Im Zusammenspiel aus Tanz, Figurentheater und Live-Zeichnung sucht das Ensemble nach Synergien, nach bildhaften und sinnlichen Überschneidungen der zweidimensionalen Bildelemente aus toter, animierter Materie mit den lebendigen Körpern der Tänzer, die den dreidimensionalen Raum einnehmen können.
Ruben Reniers begibt sich zusammen mit seinem Team auf die Suche nach einer künstlerischen Verbindung unterschiedlicher Ansätze, mit dem Wunsch, ein Tanzstück zu schaffen, das weiterwirkt, indem Rituale erforscht, hinterfragt und neu interpretiert werden.
Requiem | Mangongkal Holi; Bildquelle: rubarb dance & art / Fotos: Carlos Collado
Das internationale Team:
Künstlerische Leitung / Choreografie: Ruben Reniers
Tanz / Performance: Rebecca Jefferson, Annapaola Leso, Sean Roel Nederlof, Ruben Reniers, Melli Müller
Komposition / Live-Musik: Konstantin Heuer, Bilawa Respati, Biliana Voutschkova/Mari Sawada
Bühne / Figurenspiel / Live-Zeichnung: Barbara Steinitz
Kostüm: Carola Volles, Juliane Längin
Lichtdesign: Emese Csornai
Graphikdesign: Studio Workshop, Saira Hussain
Künstlerische Mitarbeit: Melli Müller
Künstlerische Beratung: Inang Lena Simanjuntak
Video: Marco Baass
Video Schnitt: Matthias Albrecht
Foto: Carlos Collado
Requiem | Mangongkal Holi; Bildquelle: rubarb dance & art / Fotos: Carlos Collado
Videos:
REQUIEM | MANGONGKAL HOLI [OFFICIAL TRAILER]
REQUIEM | MANGONGKAL HOLI [TRAILER: LONG VERSION]
Road To REQUIEM | MANGONGKAL HOLI [BEHIND THE SCENES DOCUMENTARY]
Weiteres:
Hinweise zu Tickets und sonstigen Infos auch unter requiem-mangongkal-holi-im-dock11
Termine: Do, 11.08.2022 | 19:00 Uhr Fr, 12.08.2022 | 19:00 Uhr Sa, 13.08.2022 | 19:00 Uhr mit Publikumsgespräch So, 14.08.2022 | 19:00 Uhr Veranstaltungsort: DOCK 11, Kastanienallee 79, 10435 Berlin
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Requiem | Mangongkal Holi; Quelle: rubarb dance & art /
Anmerkungen Redaktion (Ankertext)
Mangongkal Holi| Der Titel der Veranstaltung geht zurück auf ein sehr besonderes Ritual in der Toba Batak-Kultur, bei dem es um das Ausgraben und Umbetten der Knochen angesehener Vorfahren geht. Im Folgenden eine paar kurze visuelle und textliche Hinweise: 1. Fotoserie zum Ritual in der Jakarta Post von 2016; 2. Erwähnung in Knowledge E, einem Online-Verlag für wissenschaftliche Veröffentlichungen; 3. Kurzbeschreibung auf der Medienseite Indonesiar.