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Ausstellung in Brüssel

»Power and other things – Indonesia & art (1835-now)«

 

 

Rice, Beasts, Provisionsand Women von Ocra, Performance und Installation; Quelle: BOZAR / Foto: Jörg Huhmann (JH)

  

 

(InMaOn / JH) Noch bis zum 21. Januar 2018 haben Kunst- und Kulturinteressierte die Möglichkeit Einblicke in eine der drei imposantesten Ausstellungen des »Europalia Arts Festival Indonesia« in Brüssel zu erleben – »Power and other things»: Indonesia & art (1835-now)«, präsentiert im BOZAR, dem Palast der Schönen Künste. Betrachtet werden zwei Jahrhunderte der Kunst in Indonesien von der holländischen Kolonialzeit bis zu zeitgenössischen Themen wie Migration

 

Diese Ausstellung nimmt die Besucher mit auf eine Reise durch die turbulente Geschichte Indonesiens, aus dem Blickwinkel 21 indonesischer und westlicher Künstler. Die niederländische Kolonialzeit und die japanische Besatzung, die Stellung der Frau, Immigration und der Papuakonflikt zählen zu den Themen der Ausstellung.

 

Künstler wie Antariksa, Octora Chan, FX Harsono, Saleh Husein, Mella Jaarsma, Agung Kurniawan, Timoteus Anggawan Kusno, Lifepatch, Maryanto, Tom Nicholson mit Grace Samboh, Nicolaas Pieneman Raden Saleh, Emiria Sonnenassa, Jan Toorop, Ana Torfs, Wendelien van Oldenborgh Lidwien van de Ven, Roy Villevoye, Dea Widya, reflektieren, wie das koloniale Denken das moderne und das postmoderne Indonesien geformt hat und bis heute formt.

 

Tafel mit den historsichen Wort im Eingangsbereich der Ausstellung; Quelle: BOZAR / Foto: Jörg Huhmann (JH)

 

 Merapi − Eruption by Daytime von Raden Saleh, 1865, Ölgemälde; Quelle: Naturalis Biodiversity Center Leiden / BOZAR Foto: JH

Pilgrimage to History von FX Harsono: Installation: Textilien, 3D Digitaldruck, Video  u.a. Techniken, Harsono beschäftigt sich intensiv mit den Themen Identität, Erinnerung, Geschichte, um herauszufinden, »was es bedeutet, ein Individuum innerhalb einer Gruppe zu sein«; Quelle: BOZAR / Foto: JH

 

In einem Interview erklärt der Kurator Riksa Afiaty, was es mit dem Titel auf sich hat und warum eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst bereits mit dem 19. Jahrhundert beginnt: 

»Der Titel "Power and other things" ist Teil der Erklärung der indonesischen Unabhängigkeit, die 1945 vom ersten Präsidenten Sukarno unterzeichnet wurde. Darin fordert er von der niederländischen Regierung, dass "die Übertragung von Macht und anderen Dingen in der kürzest möglichen Zeit mit sorgsamen Mitteln durchgeführt wird". (…) Viele Ausstellungen über indonesische Kunst beginnen im Jahr 1945 mit der Unabhängigkeit des Landes, aber es ist besser, die Geschichte auf einem längeren Weg zu sehen. Deshalb starten wir die Ausstellung mit drei Malern aus dem 19. Jahrhundert. Raden Saleh war der erste Künstler, der Indonesien verließ und eine europäische Ausbildung in den Niederlanden erhielt. Vor allem aber kehrte er in sein Land zurück, um seine doppelte Identität zu verstehen. Der gebürtige Indonesier Jan Toorop zog dauerhaft in die Niederlande, setzte sich aber weiterhin stark mit Indonesien in Verbindung. Abgesehen von einem kurzen Aufenthalt in Brüssel verbrachte Emiria Sunassa ihr ganzes Leben in Indonesien und träumte von einer weiterführenden Ausbildung in den Niederlanden. Auf unterschiedliche Weise lebten diese Künstler in einer Art kolonialer Spannung, weder hier noch dort.«

 

 

Eine Ausstellung kuratiert von Riksa Afiaty und Charles Esche.

 

Zur Ausstellung ist ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen und Essays erschienen.

 

Ausstellungsdauer: 18. Oktober 2017 bis Sonntag 21. Januar 2018 – Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag von 10 bis 21 Uhr

 

Ausstellungsort: Bozar, Ravensteinstraat 23 - rue Ravenstein 23, BRÜSSEL

 

I was born in indonesia von Tom Nicholson, HD Video, Videografie, Musik, u.a. Medien; Quelle: BOZAR / Foto: JH

 

Hintergrund

Das internationale Kunst-Festival Europalia wird alle zwei Jahre in Brüssel organisiert. Im Fokus ist immer ein Land dessen kulturelles Erbe und zeitgenössisches Schaffen vorgestellt wird. Die EUROPALIA Festivals werden bereits seit 1969 veranstaltet.

 

Gastland der 26. Auflage ist Indonesien, der weltgrößte Inselstaat. Das Europalia Festival präsentiert Indonesien vom 10. Oktober 2017 bis zum 21. Januar 2018 mit hochkarätigen Ausstellungen, Konzerten und Performances in Belgien und sieben weiteren europäischen Ländern – darunter Deutschland und die Niederlande. In mehr als 50 Städten können Besucher die unglaubliche Breite zwischen kulturellem Erbe und zeitgenössischem Schaffen, zwischen Exotik und Dynamik, erleben. Gemeinsam mit Dutzenden von Kuratoren und Partnern aus Europa und Indonesien wurde das ambitionierte Programm entwickelt. Dabei sind neue Kreationen und Kooperationen zwischen der Kunstszene der verschiedenen Länder entstanden.

 

Weitere Informationen sowie das vollständige Programm finden Sie unter EUROPALIA INDONESIA

 

 


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