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Ausstellung − Indonesien in Lüttich

»Archipel – Kingdoms of the Sea«

 

 

Aussenansicht, La Boverie in Lüttich; Bildquelle: Jörg Huhmann

 

(InMaOn / JH) Bis zum 21. Januar 2018 haben Kulturinteressierte die Möglichkeit die Ausstellung »Archipel – Kingdoms of the Sea« im Museum »La Boverie« in Lüttich zu erleben. Sie zählt zu einer der faszinierendsten Ausstellungen im Rahmen des »Europalia Arts Festival Indonesia«. »Archipel – Kingdoms of the Sea« gewährt einzigartige Einblicke in die Kunst- und Kulturgeschichte Indonesiens, die durch eine Vielzahl von Verknüpfungen und Verbindungen gekennzeichnet ist. Einige der ausgestellten Exponate und Leihgaben des Museum Nasional Indonesia haben das Land zum ersten Mal verlassen.

 

Untrennbar mit dem Meer und dem Seehandel verbunden widmet sich die Werkschau Indonesiens Pionierrolle als Seefahrernation. Seefahrer aus dem indonesischen Archipel haben mindestens seit der Zeitenwende eine wichtige Rolle im internationalen maritimen Handelsverkehr gespielt. So reichen die ältesten archäologische Bootsfragmente in Indonesien bis ins frühe erste nachchristliche Millennium zurück und belegen, dass bereits in diesen frühen Zeiten weitreichende Seehandelsbeziehungen nach West-Asien, China oder Indien bestanden, die später bis nach Europa reichten.

 

Der indonesische Archipel, eine der wichtigsten maritimen Knotenpunkte des Welthandels – hier lagen arabische Dhaus, chinesische Dschunken, iberische Karavellen wie Schiffe der Vereinigten Ostindien-Kompanie (VOC) und der britischen Ostindien-Kompanie (BEIC) vor Anker. Dementsprechend hinterließen Kaufleute, Wissenschaftler, Diplomaten und Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit tiefe Spuren in der Kunst und Kultur des Landes. Diese äußeren Einflüsse mit lokalen Traditionen überlagert und vermischt haben so unterschiedliche, teils neue, vielfältige Welten entstehen lassen.

 

Auf 2500 m2 werden mehr als 250 Werke ausgestellt, die als Meilensteine der Geschichte gelten und die Rolle, die das Meer in der Geschichte des indonesischen Archipels gespielt hat unterstreichen.

 

Die kunst- und kulturhistorischen Exponate sind aus einer internationalen Zusammenarbeit zwischen indonesischen, belgischen, französischen und niederländischen Institutionen und Wissenschaftlern hervorgegangen und stammen aus dem Nationalmuseum in Jakarta, dem Königlichen Museum von Mariemont in Belgien, dem Nationalen Marinemuseum in Paris und aus privaten Sammlungen.

 

Anlässlich der Ausstellung wurde ein originalgetreues, traditionelles Boot (padewakang) in Makassar (Südsulawesi) gebaut und nachher für den Transport nach Lüttich zerlegt. Im Museum haben dann indonesische Zimmermänner gemäß der althergebrachten Methode das etwa 3 bis 4 Tonnen schwere und 14 Meter lange Boot wieder zusammengebaut.

Bei diesem traditionellen Boot der Makassaren und Bugis wird im Gegensatz zu westlichen Booten der Bau mit den Planken (Bretter, die den Rumpf bilden) begonnen. Die Spanten, die das Gerüst bilden, werden danach eingesetzt, um den Bau zu stärken. Es handelt sich dabei um Seile, die die Planken fixieren und vertikalen Druck ausüben, um eine seitliche Scherwirkung zu vermeiden. Für die Herstellung des Rumpfes werden keine metallischen Elemente verwendet. Diese Technik verleiht den Schiffen eine große Flexibilität und Robustheit, auch bei schwerem Seegang.

Die Takelungen sind durch alte Abbildungen, wie etwa durch die Flachreliefs der Tempelanlage von Borobudur (9. Jahrhundert) bekannt.

traditionelles indonesisches Boot, extra für die Ausstellung im La Boverie nahe Makassar gebaut; Bildquelle: Jörg Huhmann

 

Ausstellungsdauer: 25. Oktober 2017 bis Sonntag 21. Januar 2018 – Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr

 

Zur Ausstellung ist ein 200seitiger Katalog mit zahlreichen Texten und Abbildungen erschienen.

 

Ausstellungsort: La Boverie, Parc de la Boverie 3, 4020 Lüttich

 

  

Ganesha, Stein, 150 x 114 x 90 cm, 9. Jahrhundert, Banon Tempel, Borobudur Distrikt, Zentraljava; Quelle; Museum Nasional Indonesia / La Boverie  Foto: Jörg Huhmann

 

 

Hintergrund

Das internationale Kunst-Festival Europalia wird alle zwei Jahre in Brüssel organisiert. Im Fokus ist immer ein Land dessen kulturelles Erbe und zeitgenössisches Schaffen vorgestellt wird. Die EUROPALIA Festivals werden bereits seit 1969 veranstaltet.

 

Gastland der 26. Auflage ist Indonesien, der weltgrößte Inselstaat. Das Europalia Festival präsentiert Indonesien vom 10. Oktober 2017 bis zum 21. Januar 2018 mit hochkarätigen Ausstellungen, Konzerten und Performances in Belgien und sieben weiteren europäischen Ländern – darunter Deutschland und die Niederlande. In mehr als 50 Städten können Besucher die unglaubliche Breite zwischen kulturellem Erbe und zeitgenössischem Schaffen, zwischen Exotik und Dynamik, erleben. Gemeinsam mit Dutzenden von Kuratoren und Partnern aus Europa und Indonesien wurde das ambitionierte Programm entwickelt. Dabei sind neue Kreationen und Kooperationen zwischen der Kunstszene der verschiedenen Länder entstanden.

 

Weitere Informationen sowie das vollständige Programm finden Sie unter EUROPALIA INDONESIA

 


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