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Translationale Berlin 2022: Übersetzungskultur und Literatur im Land der 17.000 Inseln
Samstag, 1. Oktober 2022, 04:30pm - 05:45pm

 

Logo; Quelle: Translationale Berlin

 

 

Mit der zweiten Ausgabe des Festivals für Literaturübersetzung »translationale berlin« werden sich vom 30. September bis zum 03. Oktober 2022  Übersetzer:innen aus nah und fern auf den Bühnen im Collegium Hungaricum präsentieren. Unter dem Motto »Translators on stage!« rückt das Festival die Kunst des Übersetzens und die Arbeit von Literaturübersetzer:innen vier Tage in den Fokus.

 

Das Festival bietet ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm sowohl für Fachpublikum als auch für die breite Öffentlichkeit. Workshops, Vorträge, Lesungen, Konzerte, Übersetzungsperformances und andere Formate mit über 70 internationalen Mitwirkenden stehen auf der translationale-Agenda.

 

Unter den Veranstaltungen ist auch ein Event mit Indonesienbezug. Gäste dazu sind: Tiya Hapitiawati (Bogor, ID), Eka Kurniawan (Jakarta, ID) und die Moderatorin Sabine Müller (Köln)

 

16:30-17:45 Uhr | Übersetzungskultur und Literatur im Land der 17.000 Inseln | Moholy-Nagy Saal, 2. OG | gedolmetscht von Englisch in Deutsch von Alexander Filyuta 

 

Die Literaturszene Indonesiens ist wie das Land selbst enorm vielfältig. Verlage spiegeln mit ihren Publikationen diese Vielfalt wider und machen sich mit übersetzten Texten zudem für literarischen Austausch über viele Grenzen hinaus stark. Übersetzer:innen bringen neben ihrer sprachlichen Expertise auch ihr Wissen über internationale Literaturen und Kulturen mit in die indonesische Kultur ein.

 

Tiya Hapitiawati, Übersetzerin deutschsprachiger Literatur ins Indonesische, und Eka Kurniawan, vielfach ausgezeichneter Autor und Gründer des Verlags Moooi Pustaka, sind zwei solche Brückenbauer. Im Gespräch mit Sabine Müller, Übersetzerin aus dem Indonesischen, geben sie Einblicke in ihre Arbeit in dem inselreichen Land

Veranstaltertext

 

Die beiden Übersetzerinnen werden live vor Ort sein, Eka Kurniawan wird über ein Livestreaming zugeschaltet.

 

 

 

Weitere Infos über das Trio

 

Tiya Hapitiawati übersetzt literarische Texte aus dem Deutschen ins Indonesische. 2016 schloss sie ihren Master in Linguistik an der Universitas Indonesia in Jakarta ab. Sie übersetzte unter anderem Kleiner Mann, was nun? von Hans Fallada (Moooi Pustaka, 2019), Ungeduld des Herzens von Stefan Zweig (Moooi Pustaka, 2020),Der letzte Sommer von Ricarda Huch (Moooi Pustaka, 2020)und Die schwarze Spinne von Jeremias Gotthelf. Für eine Anthologie über die Pariser Kommune übersetzte sie Bertolt Brechts Gedicht Resolution der Kommunarde (2021). Ihr neuestes Projekt, Niederungen von Herta Müller, erscheint im Herbst dieses Jahres. Neben der Übersetzung klassischer und zeitgenössischer Werke deutscher Autoren ist sie auch für den Erwerb von Übersetzungsrechten im Moooi Pustaka Verlag tätig, einem Verlag mit Sitz in Jakarta und Yogyakarta.

 

Der 1975 in West-Java geborene Eka Kurniawan absolvierte sein Studium 1999 in Yogyakarta mit einer Arbeit über den für die indonesische Literatur des 20. Jahrhunderts wegweisenden Schriftsteller Pramoedya Ananta Toer. Nachdem er im Jahr 2000 seine erste Sammlung von Kurzgeschichten veröffentlicht hatte, folgte zwei Jahre später sein erster Roman Cantik itu Luka (Schönheit ist eine Wunde), der ihm sogleich zu internationaler Berühmtheit verhalf. 2004 folgte sein ebenfalls international beachteter zweiter Roman, Lelaki Harimau (Tigermann). Nach 10-jähriger Pause folgte 2014 Seperti Dendam, Rindu Harus Dibayar Tuntas (Vengeance is Mine All Others Pay Cash) und 2019 die Kurzgeschichtensammlung Kitchen Curse. 2016 wurde Eka Kurniawan nominiert für den Man Booker International Prize, 2018 erhielt er den Prince Claus Award. Seine literarischen Essays und politischen Kommentare erscheinen in überregionalen und internationalen Medien. Er ist Gründer des Verlags Moooi Pustaka und lebt in Jakarta.

 

Eka Kurniawan gilt heute als einen der ideenreichsten und sprachgewandtesten zeitgenössischen Erzähler Indonesiens dessen »psychologische Wahrnehmungs- und sprachliche Ausdruckskraft ganz außergewöhnlich sind« (Katharina Borchardt in der NZZ). Für sein Werk wurde er mehrfach international ausgezeichnet. 2015 nahm die New York Times die englische Übersetzung von Cantik itu Luka in die Liste der 100 besten Bücher des Jahres auf. Im selben Jahr wurde er von der US-amerikanischen Zeitschrift Foreign Policy zu einem von 100 Global Thinkers des Jahres gewählt. 2016 gewann Eka Kurniawan nicht nur den Emerging Voices Fiction Award der Financial Times/Oppenheimer Stiftung. Für Cantik itu Luka verlieh ihm die in Hong Kong und Australien beheimatete Asia Pacific Writers and Translators Association im gleichen Jahr den World Readers Award und er wurde als erster indonesischer Autor überhaupt mit Lelaki Harimau für den Booker-Preis vorgeschlagen. 2018 schließlich erhielt er den Prinz Claus Preis der gleichnamigen niederländischen Stiftung für Kultur und Entwicklung, welche Personen auszeichnet, die sich in besonderer Weise um die zeitgenössische Kultur verdient machen.

 

Sabine Müller lebt in Köln und arbeitet als freie Übersetzerin für Indonesisch und Englisch. Sie organisiert und koordiniert internationale Kulturprojekte in den Bereichen Übersetzung und Literatur, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und der Weltlesebühne. Außerdem ist sie als Redakteurin für verschiedene Online- und Printmedien und als Indonesischdozentin tätig. Sie studierte Ethnologie, Malaiologie und Soziologie an der Universität zu Köln sowie Indonesisch an der Gadjah Mada Universität in Yogyakarta, Indonesien. Von 2002 bis 2006 war sie Leiterin der Deutschabteilung am Politechnikum in Bandung, West-Java. In dieser Zeit realisierte sie auch Kulturprojekte für die Goethe-Institute in Bandung und Jakarta. Zu den von ihr übersetzten Autor:innen gehören neben Iksaka Banu, Leila S. Chudori, Eka Kurniawan, Goenawan Mohamad, Iswadi Pratama, Nirwan Dewanto und Afrizal Malna.

 

Zum Weiterlesen in deutscher Sprache | Drei längere Beiträge von Sabine Müller, erschienen im Indonesien Magazin Online:

Die Leseprobe »Die Hand des Ratu Adil« aus dem Kurzgeschichtenband von Iksaka Banu, in deutscher Übersetzung von Sabine Müller, gespickt mit einigen Zusatzinformationen | vom 01.08 2021

»dann gilt nur ein wort: widerstand!« – graswurzellieder des indonesischen Lyrikers Wiji Thukul - Buchbesprechung | vom 13.06.2019

Vom Wayang-Held bis zur Comic-Akademi | vom 22.02.2016

 

 

 

Abgesehen von der Abschlussveranstaltung im Maxim Gorki Theater ist der Eintritt zu allen anderen Veranstaltungen frei.

 

Das vollständige Programm der transnlationale berlin finden Sie unter translationale-berlin-programm

 

Alle Veranstaltungen des Festivals für die breite Öffentlichkeit (ab 13 Uhr) werden auch auf der translationale-Webseite und der Webseite des Collegium Hungaricum Berlin gestreamt.

 

Veranstaltungsort: Collegium Hungaricum Berlin, Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin

 

 

Banner; Quelle: Translationale Berlin

 

 

Indonesien Magazin Online

 

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