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»Women’s Bodies as Battlefield« – Zwei Filme über das Leiden der »Trostfrauen« in Indonesien während des Asien-Pazifik-Krieges
Mittwoch, 22. November 2017, 07:00pm

 

 Filmposter; Quelle AG »Trostfrauen«

 

Sechs preisgekrönte Filme erzählen von »Trostfrauen«, die unter sexuellen Übergriffen des japanischen Militärs während des Asien-Pazifik-Krieges litten. Es sind eindrucksvolle Geschichten von Frauen aus Südkorea, China, Philippinen, Indonesien und Taiwan, die einen tiefen Einblick in die Seele der Betroffenen gewähren und ein wichtiges Zeichen gegen sexuelle Gewalt weltweit setzen. 

 

Unter den Filmen sind auch zwei indonesische Beiträge die beide am 22. November gezeigt werden. Beginn 19 Uhr. Die beiden Filme zeigen, wie die Betro­ffenen in Indonesien auch heute noch unter Beleidigungen, Erniedrigung und Angst leiden. Die Geschichte der Trostfrauen ist in Indonesien bisher kaum aufgearbeitet und die Betroffenen leben unter unerträglichen Bedingungen.

 

»The Story of Papak Building«;  Bildquelle: Frank van Osch

Vorfilm: »The Story of Papak Building« | Indonesien 2011–17, R: Eka Hindra, Becky Sutomo, Ivan Meirizio, OmE, 25 Min.

Über den Film:

 In Gundih, in Zentraljava Indonesien, wurde während der niederländischen Kolonialherrschaft ein Haus mit dem Namen »Papak-Haus« errichtet. Das japanische Militär richtete während der Besatzung sein Hauptquartier in dem alten Gebäude ein. Sri Sukanti wurde im Alter von neun Jahren von einem japanischen Offizier namens Ogawa und seiner Gefolgschaft in dieses Haus verschleppt und vergewaltigt. Heute ist Sri Sukanti mit 81 Jahren die jüngste der noch lebenden ehemaligen »Trostfrauen«.

 

Das junge indonesische Filmteam deckt während der Arbeit langsam die Spuren der Verbrechen auf, die von der japanischen Besatzungsmacht begangen wurden. Der Film begleitet Sri Sukanti, wie sie im Jahr 2011 das erste Mal seit den Geschehnissen zum »Papak-Haus« zurückkehrt und von ihrer Leidensgeschichte erzählt. 

 

 

»Because We Were Beautiful«; Bildquelle: Eka Hindra, Becky Sutomo, Ivan Meirizio

Hauptfilm: »Because We Were Beautiful« | Niederlande 2010, R: Frank van Osch, OmE, 60 Min.

Über den Film:

Bis heute ist über die Mädchen und Frauen aus Indonesien, die im Zweiten Weltkrieg während der drei jahre langen Besatzungszeit durch die japanische Armee als sogenannte »Trostfrauen« zur sexuellen Sklaverei gezwungen wurden, nur wenig bekannt. Im Gegensatz zu anderen Ländern sind diese Ereignisse in der indonesischen Gesellschaft noch immer ein Tabuthema und die Verbrechen der japanischen Besatzungsmacht kaum aufgeklärt. Der niederländische Regisseur Frank van Osch begleitet die Journalistin Hilde Jansen und den Fotografen Jan Banning bei ihren Recherchen in Indonesien. Elf Überlebende erzählen zum ersten Mal vor der Kamera, was ihnen damals widerfuhr. Ihr ganzes Leben mussten sie Beleidigungen, Erniedrigungen und Angst ertragen. Die Erzählung dieser Ereignisse ist nicht nur für die betroffenen Frauen schmerzhaft, sondern auch für die Anwesenden. Der Film zeigt dem Publikum einen bisher unbekannten Teil der »Trostfrauen«-Geschichte.

 

 

 

Filmposter; Quelle AG »Trostfrauen« 

 

Eintritt frei - Spenden für Überlebende in Indonesien erbeten.

  

In Anwesenheit des Regisseurs Frank van Osch (angefragt) führt Vicky Sakti (FU Berlin, angefragt) das Publikumsgespräch.

 

Ort: Humboldt Universität zu Berlin, Hörsaal Nr. 1070 im Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10099 Berlin 

Wer sind die »Trostfrauen«?

Bis zu 200.000 Frauen wurden während des Asien-Pazifik Krieges Opfer von systematischer sexueller Gewalt. Die Kaiserliche Japanische Armee und deren Mittelsmänner verschleppten aus ihren Kolonien und in den besetzten Gebieten Mädchen und Frauen in ihre Militärbordelle – mit Zwang oder unter Vortäuschung falscher Tatsachen. Diese Frauen wurden euphemistisch als »Trostfrauen« bezeichnet, da sie den Soldaten fernab der Heimat »Trost« spenden und ihre Kampfmoral steigern sollten. Über Jahre hinweg erlitten sie körperliche und seelische Qualen, unter denen die wenigen Überlebenden noch heute leiden.

 

Die AG »Trostfrauen« im Korea Verband leistet Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit undführt politische Kampagnen mit dem Ziel durch, die Problematik der »Trostfrauen« in Deutschland bekannt zu machen. Die Mitglieder der AG kommen aus Deutschland, Japan, Korea, Kongo, den Philippinen und anderen Ländern.

 

Veranstaltet durch die AG „Trostfrauen“ und die Japanische Fraueninitiative Berlin  

 

 

 

 

 

 

Indonesien Magazin Online

 

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