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Filmvorführung: »The Women and the Generals«
Samstag, 30. September 2017, 03:00pm - 05:00pm

 

 

Logo; Quelle: Zur Verfügung gestellt von Universität Hamburg / AAI

 

 

Vorführung des Dokumentarfilms: »The Women and the Generals« | Regie: Maj Wechselmann, Sweden 2010 | OmeU | 56 Min. Der Film setzt sich mit den Vorgängen und Folgen des gescheiterten Putschversuchs in den Morgenstunden des 1. Oktober 1965 auseinander.

 

Filmbeschreibung

»Eine alte Frau nimmt mit einem Plastiklöffel Reis aus dem Reiskocher, eine sitzt an der Nähmaschine und schiebt einen bestickten Stoff unter der Nadel durch, eine Dritte schlurft mit einem Handtuch unter dem Arm zum Badezimmer. Szenen, wie in jedem indonesischen Altersheim. Aber das Haus in der indonesischen Haupstadt Jakarta, dessen Bewohner Maj Wechselman in ihrem Dokumentarfilm The women and the generals zu Wort kommen lässt, ist kein gewöhnliches Altersheim. Seine 22 Bewohner haben – zusammen gerechnet - 211 Jahre im Gefängnis verbracht, alle ohne Gerichtsverfahren. Sie stehen stellvertretend für Hunderttausende vermeintliche und tatsächliche Kommunisten, die zwischen 1965 und 1968 in Indonesien inhaftiert wurden. Nach dem Mord an sieben ranghohen Militärs, den der damalige Vize-Militärchef Suharto der Kommunistischen Partei Indonesiens (PKI) anlastete, folgte eine Hetzjagd, die zu den schlimmsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts gehört. Wer mit dem Leben davon kam, hatte noch Glück: Die Schätzungen der Todesopfer, die von Militärs und aufgehetzten Zivilisten umgebracht wurden, reichen von 500.000 bis zu drei Millionen. Suharto ergriff die Macht und schrieb drei Jahrzehnte lang seine Geschichts-Version ins indonesische öffentliche Bewusstsein ein. Dazu gehörte auch die falsche Beschuldigung, Kommunistinnen hätten die Leichen der Generäle geschändet, auf deren Grundlage Frauen wie jene, die der Film dokumentiert, verhaftet, gefoltert und vergewaltigt wurden. Bis heute haben die Opfer von 1965 keine Rehabilitierung erfahren.

Der Film der schwedischen Regisseurin Maj Wechselmann zeichnet die Geschehnisse von 1965 im Kontext von Postkolonialismus und Kaltem Krieg nach. Interviews mit Historikern und Menschenrechtlern und historische Filmausschnitte ergänzen die persönlichen Erfahrungen der Heimbewohnerinnen. Das Ergebnis ist ein bewegendes und lehrreiches filmisches Dokument über ein dunkles Geschichtskapitel, das im Westen kaum bekannt ist.« von Anett Keller

  

Einlass. 14.30,  Beginn 15 Uhr

Ort: Asien-Afrika-Institut (AAI) der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1 (Ost), Raum 221, 20146 Hamburg

 

Indonesien Magazin Online

 

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