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Ausstellung: »Götter-Schmiede – Balinesische Zeremonialklingen im kulturellen Kontext«
Dienstag, 25. Oktober 2016, 09:00am - 05:00pm

Ausstellungsräume im Museum für Asiatísche Kultur; Bildquelle: Günther Heckmann

 

Noch bis zum 15. November besteht die Möglichkeit auf einen faszinierenden Einblick in eine weitgehend unbekannte oder vergessene Welt der balinesischen Kunst und Kultur im stiftungseigenen Museum für Asiatische Kultur von ificah (International Foundation of Indonesian Culture and Art Heritage). Das Museum befindet sich in einem schönen Reetdachhaus in Hollenstedt-Wholebostel, einem kleinen Ort zwischen Bremen und Hamburg.

 

Aktuell werden dort balinesische Zeremonialklingen gezeigt, so genannte Kris-Dolche. Die Ausstellungsstücke werden überwiegend von privaten Sammlern zur Verfügung gestellt. IFICAH kooperiert aber auch mit Universitäten und Museen, insbesondere dem Völkerkundemuseum im holländischen Leiden.

 

Auf den Seiten der Stiftung können Interessierte auch den informativen und detailreichen Begleitband zur Ausstellung herunterladen, in englischer und deutscher Sprache. Die Publikation dokumentiert anhand ausgewählter Beispiele, wie sich der balinesische Keris aus den javanischen Vorlagen seit dem 16. Jahrhundert bis heute entwickelt hat.  Infos unter ificah.org

 

 

Ausstellungsplakat; Bildquelle: ificah

 

»Der balinesische Keris ist die unmittelbare Weiterführung des ostjavanischen Keris seit der Mitte des vergangenen Jahrtausends. Während Java aufgrund der Einwirkung der europäischen Kolonialmächte, der Islamisierung und Unabhängigkeitsbestrebung der mächtigen Küstenstädte und anderer Faktoren eine andere Entwicklung nahm, blieb Bali hinduistisch in einer typisch balinesischen Ausprägung. Während javanische Reiche zunehmend in Abhängigkeit von den Niederlanden und Großbritannien gerieten und in deren Kolonialpolitik verstrickt waren, konnte sich Bali selbstständig weiterentwickeln und das stolze ostjavanische Erbe pflegen und ausbauen. Eins der Ergebnisse dieser relativ freien Entwicklung in den letzten Jahrhunderten ist der balinesische Keris (…).«

 

»Zwischen der Insel Bali und dem Keris besteht eine tiefe und untrennbare Verbindung. In nahezu jeder Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens und in jeder Zeremonie spielt der Keris eine zentrale Rolle, seien es in traditionellen Tänzen, bedeutenden gemeinschaftlichen Anlässen wie Hochzeiten oder Bestattungen oder auch in der Vorstellung und dem persönlichen Empfinden des Individuums. Neben einer Vielzahl von Bedeutungsinhalten steht der Keris vor allem für ein ästhetisches Konzept, das für Bali kennzeichnend ist(…).« 

Texte, IFICAH

 

 

 

ificah Museum; Bildquelle: Günther Heckmann

Hintergrund | IFICAH

Ificah ist eine im Jahr 2014 aus privater Hand gegründete gemeinnützige Stiftung zur Erforschung indonesischen und japanischen Kulturgutes, welches als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe oder als nationales Kulturgut ausgewiesen ist.

Was den indonesischen Kulturraum angeht liegt der Fokus vor allem auf traditionellen Handwerkstechniken ebenso wie gesellschaftliche Praktiken und Rituale oder darstellende Künste. Daher konzentriert sich die wissenschaftliche Tätigkeit der in Hollenstedt-Wohlesbostel ansässigen Stiftung vor allem auf Batik, Stabpuppen und Zeremonialwaffen.

Im Ausstellungsraum des Stiftungsgebäudes werden Grundinformationen und Objekte zu wechselnden Themen präsentiert. Sonderausstellungen sollen die hohe Kunst der indonesischen Kultur vertiefen und visualisieren.

Ein wichtiger Teil der Stiftungsarbeit ist, neben den Ausstellungen im hauseigenen Museum, die Forschung und der Wissenstransfer mit internationalen Experten und Institutionen. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht die Kooperation mit Museen, Bildungsinstitutionen und kommunalen Schulen. 

Als eine Art offene Plattform für den fachlichen Transfer auf internationaler Ebene können sowohl der interessierte Laie wie auch der akademisch ausgebildete Experte ihre Interessen und Erfahrungen bei ificah vertiefen, austauschen und zur Diskussion stellen 

 

 

Die Ausstellung »Götter-Schmiede. Balinesische Zeremonialklingen im kulturellen Kontext« läuft noch bis November 2016.

Der Ausstellungsbesuch ist kostenfrei. 

Öffnungszeiten: Mo-So 9 bis 17 Uhr, nach Voranmeldung | Führungen, auch für Gruppen, sind nach Vereinbarung möglich.

Kontakt: 04165/ 22174 75 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  

Ausstellungsort: ificah Museum für Asiatische Kultur, Am Ahrensberge 2, 21279 Hollenstedt

Indonesien Magazin Online

 

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