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Duisburger Filmwoche zeigt Kayu Besi
Sonntag, 13. November 2022, 12:00pm

 

 Filmstiil aus Kayu Besi; Quelle: © Duisburger Filmwoche / Kayu Besi, Max Sänger, Andrianus “Oetjoe” Merdhi

 

 

Die 46. Duisburger Filmwoche zeigt vom 07. Bis 13. November insgesamt 24 Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Darunter auch ein Film, gedreht in den Regenwäldern Indonesiens.Jedes Jahr im November steht das Duisburger Kino filmforum eine Woche lang im Mittelpunkt für kraftvolle Filme, die eine Befragung der filmenden Position zulassen. Aufmerksamkeit einfordern und Raum geben, Haltung zu entwickeln.

 

Unter dem Motto »Im Werden begriffen« beschäftigt sich das diesjährige Festivalprogramm mit Filmen, die sich »dem Werden dokumentarischer Beobachtung, der Genese dokumentarischer Formen und der Veränderung des Gedenkens« hingeben.

 

Teil des kleinen, aber feinen Duisburger-Programms ist in diesem Jahr auch der Dokumentarfilm »Kayu Besi«, eine Produktion mit Indonesienbezug, von Max Sänger und Andrianus "Oetjoe" Merdhi. Der Film dringt in den Urwald der Insel Salawati, vor der Küste Westneuguineas, ein. Gezeigt wird die Ausbeutung der Natur.

 

Der Film feierte kürzlich seine Weltpremiere auf dem DOK Fest Leipzig.

 

In Duisburg läuft der Film im filmforum am 09.11. | 22:15 Uhr und am 13.11. | 12:00 Uhr.

 

Bei der Vorstellung am 09.11. werden die Regisseure per Zoom zum Filmgespräch / Diskussion zugeschaltet.

 

 Filmstiil aus Kayu Besi; Quelle: © Duisburger Filmwoche / Kayu Besi, Max Sänger, Andrianus “Oetjoe” Merdhi

 

Kayu Besi | Regie: Max Sänger, Andrianus “Oetjoe” Merdhi; Produktion: Max Sänger; Kamera: Max Sänger; Schnitt: Max Sänger; Ton: Francesca Bertin; Sound Design: Max Gausepohl, Niklas Wienböker, Hadi Abilmona; Musik: Max Gausepohl, Niklas Wienböker, Hadi Abilmona; Farbkorrektur: Stephan Knauss.

Produktionsjahr: 2022; Produktionsland: Deutschland; Dokumentarfilm; Originalsprache: Indonesisch, Javanisch; Länge: 28 min; Sprachfassung: OF mit engl. UT.; Weltpremiere.

 

Synopsis

An einem entfernten Ort in den Regenwäldern Westneuguineas fällen Männer uralte Bäume. Barfuß ziehen sie die Kettensägen durch die riesigen Stämme. Sie leben in der Natur, von der Natur und gegen die Natur.

 

Saft rinnt die Stämme hinunter wie Blut. Regen prasselt auf die Hütte der Holzarbeiter – zwei der vier Männer kommen aus Jakarta, zwei aus Westneuguinea –, die hier ein Auskommen gefunden haben. Der illegale Holzverkauf scheint ihre einzige Chance zu sein, die Familien zu ernähren. Gleichzeitig zerstören sie – Baum für Baum – die eigene Lebensgrundlage.

 

Die ruhige Beobachtung im Wechselspiel zwischen durchdringenden Motorsägen-Geräuschen und Momenten friedlicher Stille, endet mit dem beschwerlichen Transport des Holzes aus dem Wald. Wer weiterdenkt, weiß, dass es als Mahagoni-Tisch oder Bangkirai-Diele auch in unseren Wohnungen landen könnte (…).

 

Eine Besonderheit des Duisburger Formats: Die Filmproduktionen werden in einer einzigen Programmschiene ohne Parallelvorstellungen angeboten. Bei allen Vorstellungen kommt es zu anschließenden Filmgesprächen und zur Diskussion mit den eingeladenen Protagonist:innen.  

 

Bedingung für die Teilnahme an der Duisburger Filmwoche ist lediglich, dass die Filmemacher:innen oder Produzenten:innen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz leben oder Angehörige dieses Staates sind; die zu erzählende Geschichte des Films ist davon nicht betroffen.  

 


 

Randnotizen | zu den Filmemachern Max Sänger und Andrianus "Oetjoe" Merdhi

 

Beide Regisseure waren bereits 2016 und 2017 gemeinsam in ein besonderes filmisches Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule für Bildende Künste Hamburg (HFBK) und dem Goethe-Institut Indonesien involviert. Im Rahmen des Filmprojektes »5 Inseln – 5 Dörfer« sind abseits der großen Metropolen Indonesiens und Deutschlands 10 dokumentarische Arbeiten aus der individuellen Beobachtung und der persönlichen Begegnung heraus entstanden.

 

In der ersten Projektphase entstanden die 5 Inseln in Zusammenarbeit mit der Universitas Indonesia, dem Goethe-Institut Indonesien und der HFBK. Das Projekt setzte sich mit dem filmisch-dokumentarischen Blick auf Peripherie und Distanz, auf Zeit und Zeitlichkeit auseinander.

 

In der zweiten Projektphase, den 5 Dörfern, kam es zu einer Art »Rückspiel«. Das Goethe-Institut und HFBK Hamburg luden gemeinsam mit In-Docs fünf indonesische Filmemacher:innen nach Deutschland ein. Sie lebten und arbeiteten eine kurze Weile in unterschiedlichen Dörfern in Deutschland, wo sie ihr kreatives Filmschaffen unter Beweis stellten und einen kurzen Dokumentarfilm produzierten.

 

Max Sänger und Andrianus "Oetjoe" Merdhi haben daran teilgenommen. Während Sänger in der ersten Projektphase den »Inselbeitrag« Reda Mata produzierte, wo er auf Sumba eine der letzten bestehenden megalithischen Begräbnisbräuche beobachtete, begab sich Merdhi für seine Arbeit, in der zweiten Projektphase, nach Süddeutschland und kreierte die Doku Grenzgänger über das Schicksal eines abgeschieden liegendes 100-Seelen-Dorfes.

 

Lesen Sie mehr über dieses deutsch-indonesische Filmprojekt auch in zwei Beiträgen von Birgit Lattenkamp:

Fünf Inseln + Fünf Dörfer = Zehn Abenteuer, erschienen im Dezember 2017 auf Indonesien Magazin Online.

Bani Nasution: Grenzerfahrungen in der deutschen Provinz, erschienen im April 2018 im Indonesien Magazin Online.

 

 

 

 

Logo Duisburger Filmwoche

 

Veranstaltungsort:

filmforum, Kommunales Kino & filmhistorische Sammlung der Stadt Duisburg, Dellplatz 16,47051 Duisburg

 

 

 

 

Indonesien Magazin Online

 

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