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Ausstellung in Basel

»Bima, Kasper und Dämon« – eine mystische Reise in die Welt des Figurentheaters

 

Die Figur des Toples stammt aus den Geschichten um Amir Hamza. Toples gilt als einer der Vertrauten, Diener und Spassmacher Amir Hamzas; Stabpuppe hergestellt im Sentolo-Stil von Darso Sumarto, 1980, Zentraljava, Indonesien; Holz, Farbe, Textil, Haar, Pflanzenfaser, Kunststoff; die Puppe stammt aus der Sammlung Werner Gamper, die als Geschenk 2017 ins Museum kam; Bildquelle: Museum der Kulturen Basel / MKB

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Im Zuge der sich ausweitenden Corona-Krise (COVID-19) sind zahlreiche öffentliche Veranstaltungen, Ausstellungen, Treffen etc. abgesagt bzw. werden auf unbestimmte Zeit verschoben. Bitte informieren Sie sich wenn möglich bei den jeweiligen Organisatoren / Ausrichtern über den aktuellen Stand und nutzen zudem Links und Hinweise von öffentlichen Entscheidern, um sich über die Gesamtlage aufklären zu lassen.

 

Vor diesem Hintergrund ist auch die Ausstellung »Bima, Kasper und Dämon« derzeit nicht zu besichtigen, da das Museum der Kulturen Basel (MKB) vorerst bis 30. April 2020 den Besuchsbetrieb eingestellt hat.

 

Bleiben Sie gesund!

Redaktion InMaOn, 17.03.2020

 

 

(InMaOn/mkb) Mit der Ausstellung »Bima, Kasper und Dämon« taucht das Museum der Kulturen Basel (MKB) in die epische Welt des Figurentheaters ein und richtet das Spotlicht auf seine faszinierenden Puppen und Marionetten.

                       

Da ist zum Beispiel die Figur des Amir Hamza, die 1974 von Widi Prayitno im Sentolo-Stil aus Holz geschnitzt wurde. Sie stammt aus der Sammlung Gamper, die dem MKB 2017 geschenkt worden ist. Der zuständige Kurator Richard Kunz hat die Schenkung von rund 2500 Objekten zum Anlass genommen, eine Ausstellung zum Figurentheater zu planen. Zumal er auch aus einem grossen Fundus der MKB-Sammlung schöpfen kann. 

 

Amir Hamza ist der Onkel des Propheten Mohammed. Er hilft seinem Vater das Königreich Arabien zu verteidigen und überwindet mit ihm viele Hindernisse bei der Verbreitung des Islam. 

 

Die Stabpuppe gehört zu den Hauptfiguren der Menak-Erzählungen. Dieser Zyklus rund um Amir Hamza ist Teil des traditionellen indonesischen Wayang-Theaters. Das Schattentheater Wayang Kulit ist Unesco-Weltkulturerbe. Auf der Insel Java ist das Stabpuppenspiel überaus populär, dortige Puppenspieler sind teilweise Superstars. 

 

Unter den wunderschönen Stab- und Handpuppen, Schattenspielfiguren und Marionetten aus Asien und Europa befindet sich auch Bima, einer der fünf edlen Pandawa-Brüder aus dem indischen Epos Mahabharata. Er kämpft mit seinen vier Geschwistern gegen die bösen Cousins, die Korawa-Brüder. Mit dabei sind auch Gottheiten und Spassmacher. Die Guten sind im Wayang einfach zu erkennen: Sie sind in der Regel hellhäutig, haben gerade Nasen und Mandelaugen. Spannend ist, dass Bima runde Augen und eine eher grosse, knollige Nase aufweist – wie sonst nur Bösewichte oder Dämonen dargestellt werden.

 

Im indischen Epos Ramayana treffen die Besucherinnen und Besucher auf Rama und Sita und ihre Geschichte um Liebe, Treue und Verrat. Weiter treten Familienangehörige, deren Gegenspieler und der Affengeneral Hanuman auf. Die ledernen Schattenspielfiguren stammen aus Andhra Pradesh und kamen 1964 ins MKB.

 

In der »Reise nach Westen«, einem chinesischen Romanklassiker, spielt der Affe Sun Wukong die Hauptrolle. Er besitzt übernatürliche Kräfte. An seiner Seite zu sehen sind Götter, seine vier Gefährten und verschiedene Dämonen, die ihnen unterwegs begegnen. Alle diese Handpuppen mit Holzköpfen gehören zur Sammlung Gamper.

 

Im Kaspertheater treten Kasper, die Grossmutter, das Krokodil, der Polizist, der Student und der Teufel auf. Die Handpuppen aus dem deutschen Thüringen kamen in den 1970er-Jahren ins MKB.

 

Beim türkischen Karagöztheater scharen sich um die Hauptakteure Karagöz und Hacivat, der Albaner, der Opiumraucher, der Dandy, der Trunkenbold, die Prostituierte und der Zwerg Beberuhi aus Tierhaut. Sie wurden ebenfalls in den 1970er-Jahren vom MKB gekauft.

 

Die jeweils stark typisierten Charaktere ermöglichen es den Puppenspielerinnen und Puppenspielern, nicht nur zu unterhalten, sondern gleichzeitig die Welt und Gesellschaft abzubilden. Speziell im Rampenlicht stehen Spassmacher und Dämonen – unverzichtbar in jedem Figurentheater. Die Dämonen verlieren stets den universalen Kampf gegen das Gute. Die Spassmacher sind einerseits clowneske Unterhalter und Diener und andererseits kritische Stimmen, die dem Publikum den Spiegel vorhalten. Wie zum Beispiel Toples aus dem Wayang-Menak. Ihn hat Widi Prayitno 1980 extra für Werner Gamper herstellen lassen.

 

Die Ausstellungseröffnung ist am 22. August 2019 um 18.30 Uhr.

 

Ausstellungsdauer | Bima, Kasper und Dämon | 23. August 2019 - 02. August 2020

 

Öffnungszeiten | Di – So: 10.00 – 17.00 Uhr | Mo: geschlossen | Jeden ersten Mittwoch im Monat: 10.00 – 20.00 Uhr

 

 

 

 

Ausstellungssort: Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20, 4051 Basel

 

 

Stabpuppe des Amir Hamza; Bildquelle: Museum der Kulturen Basel / MKB

 

 

 

 

 

 

 

 

Indonesien Magazin Online

 

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